Winterlager 2002
Eine Aktion des AK R/R, an der der VCP-Monheim teilnahm

Es war mal wieder soweit, das R/R Winterlager stand vor der Tür. An Anmeldungen zählten wir diesmal die doch beachtlich Teilnehmerzahl von 26!! Winterfesten Nordrheinern, die sich auf ein Wochenende im Schnee einließen. So eine ‚Horde’ möchte natürlich auch verpflegt werden, also machten sich der wahre Hohn (Jojo aus Dormagen) und ich uns am Freitagmorgen vor der Fahrt auf, um bei Feinkost Albrecht (im Volksmund auch Aldi genannt) die Regale zu leeren ;) Wir sorgten schon für ein wenig Aufsehen, als wir zwei Einkaufswagen randvoll mit Lebensmittel zur sechsminütigen Belagerung nach Kasse vier rollten. Wer schon mal für ein größeres Lager eingekauft hat, kennt bestimmt die verzweifelten Blicke der anderen Einkäufer, wenn ein komplettes Fliesband unter Waren von einem einzigen Kunden begraben sich langsam, quietschend und ächtzend bis zur Kassiererin vorwärts quält; Freitags, wenn da eh schon Hochkonjunktur ist... Wie dem auch sei, auch der schönste Aldibummel hat mal ein Ende. wila02-01.jpg Als wir schließlich alle Lebensmittel verstaut, und der Rest unserer Mitfahrer sich am Dormagener Bus eingefunden hatte, konnte es auch schon losgehen – bis zur nächsten Werkstatt! Da das rote Lämpchen der Kühlung ständig blinkte, wurden wir doch irgendwann ein wenig nervös, und ließen mal den KFZ-Meister drüber schauen. Kühlwasser hatten wir schon nachgefüllt, aber wie es schien zu wenig. Also kamen noch ein paar Liter über den Maximalwert hinzu, quasi bis zum Rand voll. Dann gings; ist halt ein altes Auto. Noch eben den Paas und Jenny aus Monheim an der Fähre abgeholt, und es konnte endlich wirklich losgehen. A4 Richtung Osten bis zum bitteren Ende (der Autobahn)!

Am Lagerplatz angekommen war es natürlich, wie es sich gehörte stockduster. Zu unser aller Freude lagen aber auch gut 40 cm Schnee! Der Bauer lieh uns freundlicherweise drei Schaufeln, mit denen wir uns ein freies Plätzchen freischippen konnten, so daß wir bequem zwei Jurten und eine Kohte aufbauen konnten. Der Transport des Materials von den Bussen hin zum Lagerplatz geschah diesmal aufgrund der Wetterverhältnisse mit den von zu Hause mitgebrachten Schlitten. Wie R/R´s nun mal so sind, dauerte es natürlich auch nicht lange, bis der erste Schneeball flog, wila02-02.jpg da sich solche Aktionen ja in den kurzen Pausen während des Aufbaus anboten, und alle male besser waren, als sich irgendwo hinzustellen, sich eine Kippe anzuzünden und zu sagen: “Mir ist kalt!“. Abgesehen von den fünf, sechs Leuten, die es vorzugen in der feuerlosen Kohte zu schlafen, kuschelte sich der Rest in die eine der zwei Jurten, während hingegen die andere als Materialzelt diente. Zum Abendessen gab es einen leckeren Hühnernudeltopf, mit einer zusätzlichen Portion Nudeln. Am Feuer im Schlafsack liegend, quasselnd mit den anderen klang der erste Abend auch allmählich aus...

Der nächste Morgen brachte dann was jeder kennt, der schon mal mit einer Jurte unterwegs war – Wasser im Zelt! Es hatte über Nacht angefangen zu regnen, was bei allen Beteiligten nicht gerade für Jubelschrei sorgte. Der Boden unter der Plane war auch schon zum Schlammbad mutiert.
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Nach dem Frühstück ging es dann auch schon los, mit der Bespaßung im Schnee. Während einige den Spaziergang durch die weiße Pracht begannen, konnten sich andere kaum bremsen, einen Schlitten zu ergreifen, und den nächsten Rodelberg zu suchen. Gut, den wirklich perfekten Rodelberg haben wir dann nicht gefunden. Hier und da konnte man ein wenig rodeln, was auch ganz nett war, aber um eine wirklich geeignete Abfahrt zu finden, hätte man viel zu weit laufen müssen ;) Also gingen wir zur nächstbesten Alternative über: Schneeballschlacht! Zurück auf dem Lagerplatz erfanden einige sozusagen das Rad noch mal neu, als wir bemerkten, daß man mit der dicken 2l Suppenkelle auch wunderschöne, große und absolut symetrische Schneebälle machen konnte, wenn man sie durch die weiße Pracht zog (fast wie beim Eismann, nur viel, viel größer). Das war der ultimative Vorteil, bei jeder kommenden Schneeballschlacht, da binnen zwei, drei Sekunden ein Schneeball gefertigt war. Nur mit dem genauen Treffen auf weiten Distanzen war es ein wenig schwierig, mit den großen Bällen. Die Aachener übten sich derweil in Eisbauten, als sie ihre Kohte mit einer kleinen Mauer, und zwei Türmen am Eingang verzierten. Hier kam der große Hordentopf als Megaförmchen zum Einsatz. Nebenbei hatten diese Spielereien mit den Kellen und Töpfen den angenehmen Nebeneffekt, daß alles nach und nach sauber wurde. Gegen Abend stellten wir dann fest, dass es doch sinniger wäre, in der Scheune des Bauern zu schlafen, da das Wasser mittlerweile sowohl von oben, als auch von unten kam. Also machten sich die meisten auf zur Scheune um dort die Nacht auf grünem Teppich gebettet trocken und einigermaßen warm zu nächtigen.

Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück auch direkt mit dem Abbau weiter. Nachdem alles eingepackt war, mussten wir feststellen, dass der Platz, auf dem die Jurten standen nun ein einziges Schlammloch war. Also noch ein wenig Schnee drauf geschippt, und ab nach Hause. Nach einer viertel Stunde Starthilfe von Hucky, konnte der Dormagener Bus auch endlich abfahren, da die Batterie leer war. Danke Jojo, das nächste Mal machen wir das Nebellicht auch wieder aus, wenn wir parken! ;)


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