Pfingstlager 2003 Pfadfinder gestern, heute, morgen - an der Blockstelle Klinkum
Wie schon in den vielen Jahren zuvor veranstaltete der VCP Monheim auch
dieses Jahr vom 06. bis zum 10. Juni wieder ein Pfingstlager. Diesmal
begaben wir uns nicht allzu weit weg von zu Hause, sondern wählten
einen Zeltplatz in der Nähe. Um genau zu sein errichteten wir unser
Lager an der Blockstelle Klinkum, einem kleinen Weichenhäuschen in
der Nähe von Wegberg, welches dem VCP Mönchengladbach und dem
VCP Aachen gehört.
Alles begann mal wieder am Langenfelder S-Bahnhof, wo
wir uns mit 15 Gruppenkindern und vier Teamern auf den Weg machten. Nach
einer längeren Zugfahrt kamen wir am Mönchengladbacher Hbf an,
wo wir in die „Bimmelbahn“ umstiegen, welche uns bis nach Arsbeck bringen
sollte. Nun verhielt es sich so, dass Klinkum leider als Weichenhäuschen
keine eigene Haltestelle besaß, so dass wir die Wahl hatten, bis
nach Arsbeck zu fahren, und von dort aus zu laufen, oder den Zugführer
zu bitten, an der Blockstelle zu halten. Gerüchten zu folge soll
es schon öfters vorgekommen sein, dass Gruppen, die dort aussteigen
wollten die nach Absprache mit dem Zugführer auch getan hatten. Lange
Rede, kurzer Sinn: da wir bei der Hitze, die wir hatten nicht so weit
mit den Kindern und dem ganzen Gepäck laufen wollten, fragten wir
unseren Lokführer. Dieser antwortete auch spontan mit „Ja klar!“,
verpasste Klinkum jedoch, da er von einem liebreizenden Mädel abgelenkt
wurde...
Nach der Endstation Arsbeck fuhr der Zug zu unserem Glück aber auch
direkt wieder zurück, so dass wir doch noch an der Blockstelle rausgelassen
wurden. Freundlicher Weise bekamen wir auch die Handynummer des Diensthandys,
damit wir am Dienstag anrufen konnten, wann wir abgeholt werden möchten.
Welch’ grandioser Service! J
Am Zeltplatz angekommen erwartete uns Ali bereits, der
mit dem gesamten Zeltmaterial schon vorgefahren war, und nun alles vorbereitet
hatte, damit wir direkt mit dem Aufbau beginnen konnten.
Während die Gruppenleiter mit ihren Kindern also die Zelte aufbauten,
fuhren Ali und ich zum nächsten Bauern: Trinkwasser besorgen. Klinkum
besitzt zwar einen Brauchwasserbrunnen, jedoch leider keine Trinkwasserversorgung,
so dass wir gezwungen waren, uns dieses zu „erschnorren“. Der Herr war
jedoch mit der Problematik bestens vertraut, da schon viele Gruppen im
Laufe der Jahre bei ihm mit dem selben Problem angeschellt hatten. So
kam es dann, dass wir unsere Wasserkanister stets wieder dort auffüllen
gehen konnten.
Am Samstag morgen ging es dann los: es gab keine Duschen.
Da unsere Kinder jedoch sauber werden sollten, bauten Ali und Stefan ein
Planschbecken auf, welches Ali mitgebracht hatte. Da das Wetter (für
Pfingstlager recht ungewöhnlich) herrlich, sommerlich heiß
war, überkam uns der Gedanke, die Gruppenkinder und auch uns selbst
mit dem Brunnenwasser zu duschen. Trinken konnte man es ja nicht, aber
es reichte zum Waschen. Gesagt, getan. Einer nach dem anderen kam in Badehose
an, bekam etwas Seba Med (zu 98,2 % biologisch abbaubar, da wir im freien
duschten) und jede Menge eiskaltes Wasser. Das ging so lange gut, bis
es, wie konnte es anders kommen in eine Wasserschlacht ausartete. Die
Kinder hatten gleichermaßen Spaß an der Aktion, wie die Teamer.
Diese Wasserschlacht entwickelte sich sehr rapide zu einem kompletten
Vormittagsprogramm, so dass wir erst gegen 11:00 Uhr zum Frühstücken
kamen... J
Nach dem Essen stand dann das eigentliche Programm auf dem Plan, ganz
im Sinne des diesjährigen Motos: Lagerbauten, Knotentechniken und
Basteln. Da wir für die Lagerbauten Holz benötigten, ging es
also zuerst in den Wald. Welches Holz eignet sich zum Bauen, welches sollten
wir lieber zum Verfeuern nehmen...? Die erste Lektion an diesem Tag, die
unsere Kinder lernen durften. Im Endeffekt hatten wir dann doch mehr Feuer-
als Bauholz, was an den Mengen schlechten Holzes im Wald lag.
Wieder zurück im Lager begannen wir also mit den Bauten. Viel kam
leider nicht dabei rum, da die Motivation etwas unter die Hitze litt,
aber immerhin hat es für einen abgetrennten Wasch- und Duschraum
und zwei Müllsackständern gereicht. Kein Problem, bauen wir
den 23,6m hohen Lagerturm eben beim nächsten Mal ;-)
Nach einer ausgiebigen Mittagspause machten wir uns am späten Nachmittag
erneut auf in Richtung Wald, um mit den Teilis eine Runde zu spielen.
„Fliegender Holländer“, „Bulldogge“ und andere Fangspiele waren angesagt.
Als wir einen geeigneten Platz gefunden, und die ersten Runden gespielt
hatten, sahen die meisten so aus, als hätten sie eine Wüstenralley
hinter sich... Der aufgewirbelte Staub vermischte sich wunderbar mit den
verschwitzten Klamotten.
Der Abend klang dann gemütlich in der Jurte und am Lagerfeuer nach
dem Essen aus...
Der nächste Morgen begann (wie hätte es anders
sein sollen?) wieder mit einer Wasserschlacht. Auch gut, so wurden die
Kids wenigstens richtig sauber.
Ein Geländespiel stand auf dem Programm. Also ging es wieder in den
Wald. Susi hatte den ganzen Samstag Nachmittag damit verbracht, alles
für dieses Spiel vorzubereiten, was in diesem Fall eine Menge Schnibbelei
war. „Burgbau“ hieß das
Spiel, und war sozusagen eine Mischung aus “Die Siedler von Catan“ und
„Kathedrale“. Da alle benötigten Mittel selbst erstellt werden müssen,
bastelte sie Rohstoffkarten und Gebäude aus Pappe. Es gab ein Spielfeld,
das geraster war. Irgendwo darauf hatte der Spielleiter die Kathedrale
positioniert. Die Gruppe mussten nun im Wald die beweglichen Posten suchen,
und mit ihnen um die Rohstoffe würfeln. Anschließend konnten
sie bei der Spielleitung die Rohstoffe eintauschen, und Gebäude erwerben,
die sie auf dem Spielplan platzierten. Ziel war es, so viele Felder wie
möglich zu belegen.
Das anschliessende Rennen,
was im Wald stattfand war einfach nur herrlich zu beobachten. Vor allem,
wenn eine Gruppe stolz mit Rohstoffen zurückkam, und dann entsetzt auf den
Spielplan starrte, weil eine andere Gruppe schneller war, und den
erstrebten Platz schon bebaut hatte...
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