Pfingstlager 2002 McMons und McLangs - Das PfiLa des VCP Monheim und des VCP Langenfeld
Etwas über 34° C warm war es, die Sonne brannte unerbittlich und wir
standen im Stau. Zum Glück hatten wir eine Klimaanlage im Auto, so daß
wir recht unverschwitzt auf dem Lagerplatz für unser diesjähriges
Pfingstlager in Kronenburg ankamen. Da wir noch vor dem Reisebus
eintrafen, fanden wir einen durch die Hitze geplätteten Teil des
Vortrupps vor, der sich im Schatten etwas ausruhte. Zwei Jurtendächer
standen schon, und die Küche war auch schon fast komplett eingerichtet.
Als dann die Teilnehmer angereist waren, begann dann auch schon das
große Aufbauen, immerhin galt es Schlafzelte für rund 80 Teilnehmer
bezugsfertig auf dem Platz zu errichten. Das es ein wenig chaotisch
dabei zugeht, wenn eine solche Pfadimasse auf verhältnismäßig kleinem
Raum versucht Zelte zu platzieren brauche ich hier glaube ich nicht zu
erwähnen, oder? Wie dem auch sei, irgendwann standen nach und nach auch
alle Zelte, egal ob Kohte, Jurte, Igel oder sogar Iglu!? (böser Jojo,
böser... ;). Was vielleicht ein wenig ungewohnt war, war die Tatsache,
daß wir Begleitmusik zum Aufbau hatten... laute Musik... je nach
Geschmack unpassende Musik!
Damit soll nicht die Aussage getroffen werden, daß der VCP nun im Takt
Zelte aufbaut, sondern das wir sehr laute Campingnachbarn hatten. Ein
Grüppchen Metalfreaks war direkt neben uns plaziert und hatte das ganze
Wochenende nichts besseres zu tun, als ab 10:00 Uhr früh bis um 02:00
Uhr morgens Bier zu trinken, weiß Gott was noch für Drogen zu nehmen
und die Kofferräume der Autos offen stehen zu lassen, damit die Anlage
bis an die Grenzen des Erträglichen Musik schmettern konnte. Sehr
dezente Nachbarn halt, was uns aber nicht davon abhalten sollte, ein
geniales Pfingstlager zu veranstalten! Während die meisten also mit dem
Aufbau und der Einrichtung beschäftigt waren, wurde in der Küche schon
gezaubert: Susi’s Maispfanne! Hmm, lecker! Mit vollen Bäuchen ließen
wir uns dann irgendwann zu Bett fallen, der Hintergrundakustik
entsprechend konnte man so ab 02:00 Uhr morgens dann auch schlafen...
So
kurz vor 05:00 Uhr früh am nächsten Morgen war es glaube ich, als sich
die altersmäßig jüngste Gruppe erdreistete, aufzuwachen. Im Alter von 7
bis 8 Jahren steht man halt noch nicht so auf lange ausschlafen,
aufstehen und laut sein ist da viel besser... ;-) Gegen 08:00 Uhr
standen dann auch die ersten Teamer auf, um das Zelt der vermeintlich
lauten Gruppe neu abzuspannen, das Dach neu zu richten und überhaupt
die ganze Jurte trocken zu legen. Es hatte nämlich, wie sollte es
anders sein, wir hatten schließlich Pfingsten, angefangen zu regnen.
Als das Dach wieder einigermaßen dicht war, genügte ein Blick zur
Küchenjurte, damit der Wunsch wieder aufkam, sich zurück in den
Schlafsack zu mummeln, und bis Montag durchzuschlafen. Das Komplettdach
der 8er Jurte war am Vorabend hochgezogen, und dann mit einem T-Eisen
direkt am Mittelmast befestigt worden. Wenn man den ‚Opa’ nicht drauf
macht, und es regnet weicht der Boden um den Mast herum natürlich
auf... Was dann passiert überlasse ich eurer Phantasie. Aber da wir mit Regen und den damit verbunden Situationen
auf Lagern sehr gut vertraut waren (Jahre lange Erfahrung machts
möglich), ließen wir uns nicht unterkriegen. Deshalb stand nach dem
Frühstück auch direkt ein Geländespiel im Wald an. Das ganze nannte
sich Völkerspiel. Es gab drei Völker, die quer durch den Wald rannten,
das große und das kleine Volk, die zusammen gegen die Menschen
agierten, und versuchten, Kartenstücke zu tauschen, ohne das die
Menschen dazwischen funkten. Viel rennen, viel toben und viel Spaß
waren das Ergebnis. Für Samstag abend war dann noch eine Nachtwanderung
angesetzt, welche auch nach allgemeinem Feedback bestimmt super toll
war... leider habe ich zu dem Zeitpunkt geschlafen. Zum
krönenden Abschluß des Abends gab es dann lecker Gegrilltes. An unserer
Salatbar Gab es die verschiedensten Salate, gezaubert von unserer
hervoragenden Küchencrew. Während die einen sich also über die Salate
schon einmal hermachten, ging Jojo seiner Lieblingsbeschäftigung nach:
Höllenfeuer! Zwar war es kein wirkliches Feuer, sondern nur die
Grillglut, aber auch die wurde gut heiß, und musste hin und wieder
abgelöscht werden...
Sonntag standen dann die Highlandgames auf dem Programm. Wieder
direkt nach dem Frühstück machten wir uns auf zum nahegelegenen
Sportplatz, wo die Heavy Events stattfinden sollten. Als Disziplinen
gab es unter anderem Bogenschiessen, Baumstammwerfen, Speerwerfen und
Steinewettschleppen, in denen sich die einzelnen Gruppen messen konnten
und Punkte sammelten. Die Sonne spielte diesmal mit, und sorgte für
aller beste Vorraussetzungen. Beim Bogenschießen galt es, wie sollte es
andres sein, ins ‚Schwarze’ zu treffen, was sich für den ein oder
anderen als schwerer erwies, als es am Anfang aussah. Das
Baumstammwerfen hatte nicht wie sich einige nun denken mögen das Ziel,
den Stamm möglichst weit zu werfen, sondern möglichst genau. Je nach
Lage des Stammes nach der Landung gab es im Uhrzeigersinn gesehen 1 –
12 Punkte, d.h. wer den Stamm so warf, daß er mit der Spitze genau im
90° Winkel nach rechts zeigte (quasi auf drei Uhr) bekam drei Punkte,
usw.. Anders die Disziplin Speerwerfen, bei der wiederum die Distanz
zählte. Die Geschwindigkeit war maßgeblich ausschlaggebend für die
Punktevergabe beim Steineschleppen. Jede Gruppe mußte jeden Posten
einmal abgearbeitet haben, wobei jeder bei allen Disziplinen sein Könne
und Geschick beweisen konnte. Nach einer etwas längeren Mittagspause
besuchte uns die Landesleitung. Leider waren alle gerade in den
Vorbereitungen für das nächste Geländespiel, so daß man diesen Besuch
nicht wirklich wahrnehmen konnte, da einige Teamer schon auf dem Weg zu
Ihren Posten waren, während sich die einzelnen Gruppen fertig machten,
damit das Spiel beginnen konnte. Als kleiner Trost sei hier noch
erwähnt, daß Maik von der Landesleitung zusammen mit Sohn Lukas die
gesamte Zeit auf dem Lager war, so daß wir immer ein wenig
Landesleitung um uns hatten. Bei dem nun bevorstehenden Geländespiel
bestand die Aufgabe jeder Gruppe diesmal darin, das Buch ‚Eochaid’ zu
finden. Auf der Suche nach diesem Buch kamen sie immer wieder an Posten
vorbei, an denen sie die verschiedensten Aufgaben lösen mußten, um
letztendlich zu erfahren, wie sie weiter zu gehen haben. Einige
Prüfungen waren leichter, anderer wieder schwerer... z.B. galt es schon
beim ersten Posten ein riesiges Netz zu passieren, ohne die Seile zu
berühren. Jedes Gruppenmitglied durfte auch nie durch ein Loch
schlüpfen, durch das ein vorangegangenes schon geklettert war. Aber es
gab auch lustige Geschmackstests, wenn die Gruppe aus 20 Flaschen mit
unterschiedlichen Flüssigkeiten, die süß, scharf oder sauer waren
ausgerechnet die eine finden mußten, deren Inhalt salzig schmeckt,
damit sie den nächsten Hinweis erhielten, in welcher Richtung es zum
nächsten Posten ging. Sehr förderlich für den Zusammenhalt war auch die
Aufgabe, einen Wachturm für den Wächter von Anam wieder aufzubauen –
mit verbundenen Händen, jeder mit seinem Arm gefesselt an den Nachbarn,
so daß nachher alle im Kreis standen. Letztendlich kamen nach ca. acht
Stunden die Gruppen auch an der letzten Station an. Hier muß man dazu
sagen, daß das Spiel nicht für eine so lange Zeit angesetzt war, jedoch
ein Posten die Gruppen mehr oder weniger in die falsche Richtung
geschickt hat, so daß es zu leichten Verzögerungen im Zeitplan kam... Nach dem Abendessen gab es dann die offizielle
Halstuchverleihung für alle neuen Mitglieder des VCP-Monheim (außer für
Lisa, die wollte leider nicht, wobei man dazu sagen muß, daß wir sie
erstmal von der Konkurrenz abwerben müssen ;). In
der traditionellen Zeremonie wurde jedem Gruppenkind von seinem Leiter
nach einer kurzen Darbietung seiner Knotenkunst, einer Akapella-Version
von „Nehmt Abschied Brüder“ und des Pfadfindergrußes das blaue Halstuch
verliehen. Feierlich klang dieser Abend dann mit Tschai und Gesang aus.
Der Abbau am Montag verlief fast schon reibungslos gut,
abgesehen von denjenigen, denen es in solchen Momenten immer an
Motivation mangelt. Das gesamte Gepäck wurde bis zum Eintreffen der
Reisebusse auf den stillgelegten Gleisen neben dem Zeltplatz gelagert,
was ein recht lustiges Bild darbot, wenn man die Kinder zwischen den
Rucksäcken und Taschen auf den Gleisen liegen sah. Aber auch das
schönste Pfingstlager geht einmal vorbei, so daß auch wir nach dem
erfolgreichen Abbau und dem Verlassen eines sauberen Lagerplatzes die
Heimreise antraten. |